Richtig heizen & lüften im Winter

Tipps zum heizen & lüften im Winter

Mit sinkenden Temperaturen wird es zunehmend unangenehm, das Fenster zu öffnen. Doch auch im tiefsten Winter ist es Pflicht zu lüften. Neben dem richtigen Lüften kommt es auch auf das richtige Heizen an, damit das ganze Jahr über ein angenehmes Raumklima erhalten bleibt und einer Schimmelbildung vorgebeugt werden kann.

Gutes Lüften und Heizen beugt Schimmel vor

Insbesondere in gut isolierten Gebäuden sind die Wände auch während der Kälteperioden verhältnismäßig warm. Kühlt es nun außen merklich ab, dringt diese kalte und feuchte Luft in das Gebäude ein. An den wärmen Wänden kondensiert diese Luft und es wird feucht. Kann diese Feuchtigkeit nicht entweichen, droht Schimmel.

Das zeigt sich an Schimmelsporen an den Wänden und ist durch Tapete und andere Wand- und Deckenbeläge nicht immer auf den ersten Blick sichtbar. Deshalb ist es wichtig, für ausreichend Luftzirkulation zu sorgen, damit die feuchte Luft nach außen entweichen kann.

Das richtige Lüften im Winter unterscheidet sich maßgeblich vom richtigen Lüften im Sommer

Das richtige Lüften im Winter unterscheidet sich maßgeblich vom richtigen Lüften im Sommer. Denn im Sommer ist es entscheidend, nicht zu viel der warmen und feuchten Luft in das Gebäude zu lassen. Im Winter ist es hingegen wichtig, dafür zu sorgen, die trockene Heizungsluft gegen frische Luft von außen auszutauschen, ohne dabei das Gebäude zu stark abzukühlen. Denn das würde die Heizkosten unnötig in die Höhe treiben und die Umwelt belasten.

Stoßlüften sorgt für eine gute Luftzirkulation

Besonders bewährt hat sich das sogenannte Stoßlüften. Dabei wird das Fenster für wenige Minuten vollständig geöffnet. Das gewährleistet eine besonders gute Luftzirkulation. Bei gekipptem Fenster ist der Luftaustausch deutlich geringer. Das Fenster müsste viel länger offen stehen bleiben, um den gleichen Effekt zu erzielen. Das wiederum würde die Raumtemperatur unnötig absinken lassen. Besonders schnell und effektiv lässt sich die Luft austauschen, wenn in gegenüberliegenden Räume zugleich gelüftet wird. Dazu ist es erforderlich, auch etwaige Zwischentüren aufstehen zu lassen und eventuell zu sichern, um ein ungewolltes Zustoßen durch Luftstöße zu verhindern.

Darauf kommt es beim Lüften im Winter an:

  • Die Fenster am Tag und in der Nacht gut verschließen.
  • Stoßlüften ist zu bevorzugen.
  • Mehrmals täglich fünf bis maximal zehn Minuten reichen aus.
  • Etwa fünfmal am Tag Stoßlüften reicht in vielen Fällen aus.

Sollte tagsüber niemand zu Hause sein, ist es nicht möglich und auch unnötig, fünfmal am Tag zu lüften. Dann reicht es in der Regel aus, morgens und abends die Fenster des Wohnobjektes für wenige Minuten vollständig zu öffnen.

Richtig Lüften im Schlafzimmer

Insbesondere im Schlafzimmer kann sich in der Winterzeit schnell ein zu feuchtes Raumklima bilden. Um Schimmelbildung vorzubeugen und für eine angenehme Belüftung zu sorgen, ist im Schlafzimmer ein besonderes Heiz- und Lüftungsverhalten wichtig. Die Besonderheit im Schlafzimmer besteht, weil Menschen und auch Tiere während der Nacht Atemluft an die Raumluft abgeben. Diese sorgt für einen nicht unerheblichen Feuchtigkeitsanstieg. Deshalb ist es ratsam, insbesondere im Schlafzimmer vor dem Zubettgehen noch einmal zu lüften. Damit sinkt die Raumfeuchtigkeit zunächst ab. Ein kurzes Stoßlüften von fünf bis zehn Minuten sollte ausreichen. Direkt am nächsten Morgen kann die Feuchtigkeit durch erneutes Stoßlüften wieder heraus gelassen werden.

Angenehmes Raumklima durch richtiges Heizen

Ein angenehmes Raumklima wird nicht nur durch richtiges Lüften, sondern ebenso durch das richtige Heizen erzielt. Dabei ist es besonders wichtig, darauf zu achten, dass die Räume zu keinem Zeitpunkt vollständig auskühlen. Denn um einen kalten Raum wieder zu erwärmen, wird mehr Heizenergie benötigt, als wenn die Heizung durchgehend angestellt bleibt. Durch eine abgestellte Heizung können zudem die Heizungsrohre einfrieren, was einen erheblichen Schaden am Heizsystem zur Folge haben kann.

Hilfreiche Tipps zum richtigen Heizen im Winter:

  • Während der geöffneten Fenster die Heizkörper ausschalten.
  • Bei Abwesenheit die Heizung herunter regeln – nicht abschalten.
  • Eine Mindesttemperatur von etwa 15 bis 16 Grad sollte eingehalten werden.

Wie viel ein Raum beheizt werden soll, hängt in erster Linie davon ab, wie warm oder kalt es die Bewohner gerne haben. Im Wohn- und Kinderzimmer werden häufig Temperaturen zwischen 20 bis 22 Grad als angenehm empfunden, während es im Flur und Schlafzimmer mit 15 bis 20 Grad schon deutlich kühler sein darf. In der Küche reichen häufig schon 18 bis 20 Grad aus und im Badezimmer sollten es meist schon 20 bis 22 Grad sein, um sich wohl zu fühlen. Im nicht so häufig genutzten Gäste-WC reichen hingegen oftmals 16 bis 19 Grad aus.

Fazit

Durch richtiges Heizen und Lüften wird nicht nur ein angenehmes Raumklima geschaffen, sondern es trägt zugleich zu einer Energieersparnis bei und dient damit auch dem Umweltschutz. Es beugt der Bildung von Schimmel vor und wirkt Gesundheitsproblemen durch ein schlechtes Raumklima entgegen. Nicht zuletzt wird durch optimales Lüften und Heizen auch die Bausubstanz geschützt. Aus diesem Grunde sind Eigentümer sowie auch Mieter dazu angehalten, richtig zu heizen und zu lüften. Die Hausverwaltung vor Ort kann im Zweifel Auskunft darüber geben, wie dieser Pflicht nachgekommen werden kann.

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