Über den Erwerb eines Eigenheims haben sicherlich viele Mieter:innen schon einmal nachgedacht. Das langanhaltend niedrige Zinsniveau scheint für den Kauf einer Wohnung oder eines Hauses zu sprechen. Doch ob Mieten oder Kaufen die richtige Wahl ist, hängt auch von weiteren Faktoren ab. In vielen Fällen ist das Mietobjekt sogar die günstigere Wahl.
Laufende Kosten des Eigenheims nicht unterschätzen
Der Kauf des Eigenheims ist für viele Menschen einer der großen Träume. Mit der Erfüllung des Traums möchten sie unabhängig vom Wohnungsmarkt und steigenden Mieten werden und sich die eigenen vier Wände ganz nach den eigenen Vorstellungen gestalten.
Doch dieser Traum ist in erster Linie mit hohen Kosten verbunden. Dazu bedarf es zunächst eines Immobilienkredites. Dank günstiger Kreditzinsen erscheint dies zunächst kein großes Hindernis zu sein, dennoch sollte die regelmäßige finanzielle Belastung nicht unterschätzt werden. Zudem müssen zugleich Rücklagen gebildet werden, um unvorhergesehene Reparaturen am Eigenheim beheben zu können.
In einigen Fällen ist der Kauf eines Hauses oder einer Wohnung tatsächlich finanziell die günstigere Wahl, gegenüber regelmäßigen Mietzahlungen. Allerdings kann das nicht pauschal gesagt werden. Der Kaufpreis und die Wohnlage sind dabei entscheidende Faktoren, die es zu berücksichtigen gilt. Insbesondere wer in den beliebten Metropolen Deutschlands wie beispielsweise Hamburg wohnen möchte, zahlt meist mehr Geld für den Kauf eines Objektes.
Der Grund dafür ist, dass in vielen der beliebten Großstädte die Kaufpreise deutlich stärker angestiegen sind, als die Mietpreise. Damit verbleibt vielen Mietern jeden Monat mehr Geld vom Einkommen als vielen Käufern.
Mieten ist häufig günstiger als kaufen
Mieter:innen steht insbesondere in Großstädten in bester Wohnlage eine große Auswahl an Mietobjekten zur Auswahl. In Klein- und Mittelstädten sowie in Randlagen der Großstädte gelten die Mietpreise immer noch als preisgünstig.
Aber auch in den Zentren der Metropolen sind die Mieten, im Vergleich zum Kaufpreis, oftmals als günstiger anzusehen. Den Kauf eines Mietobjektes in beliebter Wohnlage können sich viele Mieter:innen nicht leisten, die regelmäßigen Ausgaben für die Mietzahlungen hingegen schon. Zudem bleiben Mieter:innen flexibler und können die Mietwohnung bei Bedarf, beispielsweise im Zuge eines Arbeitsplatzwechsels oder bei Familienzuwachs kündigen und ein anderes Objekt anmieten.
Als Nachteil vom Mieten gegenüber dem Kaufen wird häufig angeführt, dass Mieter:innen mit den regelmäßigen Mietzahlungen kein Eigentum erwerben und damit ein Leben lang Zahlungen leisten müssen. Allerdings entgehen sie damit auch der Verpflichtung, kostspielige Reparaturen zu bezahlen, beispielsweise für ein marodes Dach, die Heizung oder für andere Elemente des Wohnobjektes. Dementsprechend müssen sie auch keine Rücklagen bilden. Dieser Umstand kann sich maßgeblich in dem monatlich zur Verfügung stehenden Einkommen widerspiegeln.
Fazit
Ob Mieten oder Kaufen billiger ist, hängt stets vom Einzelfall ab. Vielmehr entscheiden häufig andere Aspekte für oder gegen den Kauf bzw. die Miete. Wer sich gerne einen Teil seiner Altersvorsorge über das Eigenheim aufbauen möchte, erhält mit dem Kauf eines Wohnobjektes in einigen Fällen ein solides Instrument zur Altersvorsorge – vorausgesetzt Preis, Zustand und Lage stimmen. Auf der anderen Seite sind die langfristig entstehenden Kosten nicht zu verachten, die sich durch teure Reparaturen, notwendige Instandhaltungen und Sanierungen über die Jahre ergeben können. Eine hohe Flexibilität, vergleichsweise günstige Mieten und ein damit verbundenes höheres verfügbares Einkommen sprechen häufig dafür, sich trotz niedriger Kreditzinsen für ein Mietobjekt zu entscheiden.